Als ich heute Morgen noch im Bett liegend die sorgenvollen Tweets über Johannes Korten las, schaute ich natürlich als erstes auf seinen Account und fand dort einen Tweet von 06:50 Uhr mit einem Link zum Blogeintrag „Am Ende“, der auch mich in Sorge versetzte.
Ich folge Hannes schon seit mehreren Jahren auf Twitter und hatte das Buch „Willkommen im Meer“ von Kai-Eric Fitzner gelesen, das er vor seinem Vortrag auf der re:publica 2016 in der Hand hielt. Er saß versteckt vor den Zuhörern hinter einer großen Media-Convention-Stellwand auf einem Stuhl neben mir und war sichtlich nervös. Ich wartete dort auf Professor Pörksen von der Universität Tübingen, der das Publikum noch eine Weile mit seinem Vortrag begeisterte. Ich wollte Johannes ablenken, um ihm die Nervösität etwas zu nehmen und unterhielt mich mit ihm über das Buch und über Solidarität und Zusammenhalt im Netz und auf Twitter.
„Das Netz ist ein guter Ort, wenn wir es gemeinsam dazu machen“,
lautet sein Leitsatz, seit dem „Love-Storm“ auf die #einBuchfuerKai-Aktion, die er letztes Jahr initiierte. Genau das Thema seines Vortrags:
Nach ein paar Sätzen fragte er mich ungläubig „Bist du etwa @primamuslima von Twitter?“ und ich musste breit Grinsen, weil ich genau wusste, dass er mir zu dem Zeitpunkt noch nicht folgte, mich aber scheinbar trotzdem kannte oder zumindest von mir gehört hatte. Einen Tag später hatte ich viele Direct Messages und einen Follower mehr – @jkorten.
Ich sollte ihm Bescheid geben, wenn ich das nächste Mal in seiner Gegend bin, damit wir uns treffen und vielleicht etwas Essen gehen können. Leider war ich seither nicht mehr im Ruhrgebiet. Aber ich bin glücklich darüber, dass unter den tausenden Gästen der #rpTEN gerade er zu den Wenigen gehörte, die ich persönlich kennen lernen und mit dem ich mich unterhalten konnte. Und ich bin traurig darüber, dass es nun bei dieser einen zufälligen Unterhaltung bleiben wird. Ich bin traurig über diesen unerwarteten Verlust und ich und wünsche seiner Frau und seinen Kindern jetzt sehr viel Kraft.
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