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Wenn Ramadan-Träume wahr werden

Der Ramadan ist ein ganz besonderer Monat für mich. Man geht an seine Grenzen und nimmt die Dinge viel intensiver wahr als sonst. Ich kann mich an jeden einzelnen Ramadan in meinem Leben, seit ich mit 10 Jahren angefangen habe zu fasten, sehr genau erinnern. Und jeder Ramadan war bisher anders als der letzte. Das hängt nicht zuletzt auch damit zusammen, dass der Monat jedes Jahr ein Stückchen weiter nach vorne wandert: 11 Tage, um genau zu sein. Denn der Mondkalender, der sich nach den Mondzyklen richtet, ist 11 Tage kürzer als der gregorianische Kalender, der in weiten Teilen der Welt genutzt wird.[Weiterlesen]

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Was hat der Tag der Deutschen Einheit mit Noahs Arche zu tun?

Morgen ist der Tag der Deutschen Einheit, also ein Tag der Einigkeit und der Demokratie. Gleichzeitig ist morgen der erste Tag des islamischen Jahres 1438 und jüdisches Neujahr.

Ein Zufall, der mich an etwas wichtiges erinnert: Es ist nicht überall auf der Welt selbstverständlich , dass Christen, Juden, Muslime, Atheisten und Menschen mit allen möglichen spirituellen Orientierungen friedlich und demokratisch miteinander in einem Land leben.[Weiterlesen]

mensch

“Ich gebe dir mal einen Tipp. Kauf einige Vorräte ein. Wir stehen kurz vor dem 3. Weltkrieg. Schau Nachrichten.”, hörte ich jüngst von einem Freund.

TV an: Todschlag, Mord, Verderben, Hass, Krieg, Streit. TV zu.

Radio an: Todschlag, Mord, Verderben, Hass, Krieg, Streit. Radio zu.

Facebook an: Todschlag, Mord, Verderben, Hass, Krieg, Streit. Facebook zu.

Twitter an: Todschlag, Mord, Verderben, Hass, Krieg, Streit. Twitter zu.

Iftar-Essen mit der Familie: Todschlag, Mord, Verderben, Hass, Krieg, Streit..äh!

Lasst uns um Katastrophen, Krieg und Elend feilschen. Wer hat die brandheißesten Neuigkeiten und schreckenerregensten Fotos? Spiel das trendige Elendsbingo des 21. Jahrhunderts mit. Manipulation, Propaganda, Doppelstandards, hitzige Diskussionen: Alles rund um den ultimativen Spaßfaktor!

Überall auf der Welt findet so viel Unmenschlichkeit durch Menschenhand statt und so werden wir immer blinder  für den unsichtbar werdenden Begriff der Menschlichkeit.

Wenn ich nach den Medien schaue, hasst die ganze Welt alle Muslime. Und irgendwann hasst tatsächlich die ganze Welt alle Muslime. Eine selbsterfüllende Prophezeiung. Das entmutigt mich. Ich fühle mich hilflos. Andere macht es aggressiv, wütend und erfüllt sie mit Hass.

Aber so einfach ist das nicht! Ich kämpfe jeden Tag dafür, ein Mensch zu sein und in meinem Alltag sehen mich die meisten Menschen auch als solches und zeigen mir das unermüdlich. Man sieht das, was man sehen will und es sind nicht die Zeitungen und Nachrichten, die die Welt retten, sondern Menschen. Wir. Und das unterstütze ich.

Was bedeutet es für dich Mensch zu sein? Was müssen wir tun, um ein menschenwürdiges Miteinander leben zu können?

Lass dich vor einem weißen Hintergrund mit einem Blanko in der Hand fotografieren und schick mir das Foto mit deinem Statement zum Mensch sein und zwei erklärenden Zeilen an menuk@gmx.de, damit ich dich in meine Menschen-Collage einbauen kann.

Mensch ärgere dich nicht. Mach Menschlichkeit sichtbar und sehenswert!

Eure nicht (mehr) alttestamentarisch, apokalyptisch gestimmte

Mervy Kay

PS: Gestern war in Tel Aviv eine riesen Demonstration gegen den Krieg – von beiden Seiten gemeinsam. Es kann sich etwas ändern, denn Menschen können die Welt verändern. Von diesem Glauben muss man sich nähren, wenn man denkt, dass man in Hass ertrinkt. Ist das ein naiver Irrglaube?

Selam - Shalom - Frieden

Selam – Shalom – Frieden

PPS: EIN GAAAAAAAAAAANZ GROSSES DANKE an meine vier schönen Modelle, die mir im Voraus ihre Gesichter leihen konnten! <3

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Wort zum Freitag

Der Monat Rajab (-> einer der drei heiligen Monate) des islamischen Kalenders ist bereits angebrochen. Es ist also bald Ramadan (-> islamischer Fastenmonat) und fällt dieses Jahr wieder in den Hochsommer.

Man wird neben Klausuren und Fristen viel Geduld (-> Sabr‘) brauchen, den man aus seinem Iman (-> Glauben) schöpfen kann. Der Iman kommt aus dem Herzen und ist jedem Menschen innewohnend. Doch wenn sich die Herzen versiegeln, weil man ihn nicht mit Ibada (-> Gottesdienst) pflegt, verliert man den Zugriff darauf.

Das wichtigste bei der Ibada ist die Absicht (-> Nijah), denn mit der richtigen Absicht können Essen, Schlafen und alle anderen weltlichen Tätigkeiten zu einer Ibada werden. Wichtiger sind jedoch religiösen Tugenden, die bei Helfen, die Wahrheit sprechen und für Gerechtigkeit einstehen anfangen und mit der wichtigsten Ibada dem Gebet (-> Salah) enden.

Das Freitagsgebet (-> Jumuah) ist einer der wichtigsten Gebete der Muslime und wird in der Gemeinschaft (-> Jamat) verrichtet. Vor dem Gebet gibt es eine Predigt (-> Hudba), die mir persönlich am meisten gibt, weil dadurch mein Wissen (-> Ilm) erweitert und gefestigt wird. Oft habe ich keine Zeit Neues zu erlernen und das Alte gerät schnell in Vergessenheit, wenn man nicht durch häufige Moscheebesuche an sie erinnert wird.

Für Frauen ist es keine Pflicht (-> fard) am Freitagsgebet teilzunehmen. Sie sind wie in vielen Fällen, wie Kinder, Kranke und Reisende befreit. An dieser Stelle ist hervorzuheben, dass in den Überlieferungen zum Leben unseres Propheten (-> Hadithe) ausdrücklich erklärt wird, dass „unsere Frauen, entgegen der Frauen, der Söhne Israels (-> Jüdinnen)“ auf jeden Fall an den Gottesdiensten teilnehmen dürfen, wenn sie das möchten. Es geht hier lediglich um eine Erleichterung, falls man nicht kann oder möchte.

Manche Moscheen werden zu regulären Zeiten selten besucht und sind dafür während dem Freitagsgebet überfüllt. Somit wird den Männern, für die eine Besuchspflicht besteht, der Zugang zum Frauenbereich eröffnet. Falls es aber auch Frauen gibt, die kommen, sollte man ihnen einen anderen Platz zur Verfügung stellen oder anbieten, sich in die hinteren Reihen zu stellen.

Durch die Geschlechtertrennung bei spirituellen Handlungen soll gewährleistet werden, dass man nicht abgelenkt oder gestört wird. Verständlich für mich. Ich habe aber heute gemerkt, dass es in einigen Moscheen unüblich zu sein scheint, dass Frauen zu solchen Anlässen die Moschee besuchen.

Meine Empfehlung an muslimische Frauen ist, einfach öfter von ihren Rechten Gebrauch zu machen, anstatt ihr Partnergeschlecht daran zu gewöhnen, dass sie sich lieber zurückziehen und sich zurückhalten und lieber unsichtbar bleiben. Denn sonst erscheint es mir auf der anderen Seite unschlüssig, von islamischem Feminismus zu sprechen, lauthals Unterdrückung zu beklagen, mit knalligen Farben und Schmuck zu protestieren und sich mehr Vorteile verschaffen zu wollen, als ihnen gerechterweise ohnehin zu stehen.

Der Islam ist möglicherweise keine Religion, in der Frauen und Männer gleich gestellt sind, wohl aber, gerecht nebeneinander gestellt. Ich glaube kaum, dass Frauen es nicht nötig haben, ihren Iman zu stärken, denn der wird bei ihnen genau so, wie bei den Männern, bald im Ramadan auf die Probe gestellt, auch wenn es wieder Ausnahmeregelungen für uns Frauen gibt, die mir in diesem Fall aber sehr gelegen kommen!

Es ist wichtig, dass man wegen unterschiedlichen Bedürfnissen zu der unterschiedlichen Behandlung von Frauen und Männern im Islam stehen kann, ohne sich selbst weiter einzuschränken und dann wiederum eine Einschränkung zu beklagen. Aber das ist ein großes Thema, worüber man viel diskutieren kann..

Einen gesegneten Freitag!