…ist gar nicht so einfach.
Mehr Scheinstaat, als mein Staat.
Meine Großeltern waren jung und idealistisch. Sie hatten auch in der Türkei Arbeit und meine Eltern würden auch jetzt noch in der Türkei Arbeit finden. Geld. Wohlstand. Zumindest so viel Wohlstand, wie hier. Möglicherweise sogar mehr. Die 40 Jahre, die meine junge Großfamilie in Deutschland lebt besteht größtenteils aus 30 Jahren Armut und Arbeit.[Weiterlesen]
Betül Ulusoy – aus Berlin – Juristin und Referentin für Islam & Frauen, Recht & Interreligiösen Dialog, spricht – in Tübingen – über Wirkung, Akzeptanz und rechtliche Regelung des islamischen Kopftuchs.
Donnerstag, 2. Juli 2015
Neue Aula, Hörsaal 10
18 Uhr c.t.
Die Veranstaltung richtet sich an FreundInnen, StudentInnen und MitarbeiterInnen der Juristischen Fakultät.
Im Anschluss an den Vortrag besteht im Rahmen einer offenen Diskussionsrunde Möglichkeit für Fragen und Ideenaustausch.
Die edelste Form der Liebe ist der Verzicht.
Wir werden geboren und wir sterben in einem Atemzug.
Ich fragte einmal meine Mutter, was wir die unzähligen Jahre tun werden, in denen wir tot sind.
Ist die Zeit, die uns hier einfach so verfliegt alles? Ist es von Belang, was wir mitnehmen und wem wir begegnen, wenn wir durch die eine Tür in das Leben hinein laufen und am Ende des Raume mit leeren Händen wieder hinaus gehen?[Weiterlesen]
Wir sollten aufhören nur darüber zu reden bessere Menschen werden zu wollen.
Wir müssen anfangen wirklich bessere Menschen zu werden.
Wir dürfen nie aufgeben bessere Menschen zu sein.
Erst dann sind wir gute Menschen.
– Mervy Kay –
Ein Stein ist Tod.
In vielen Hadithen* wird beschrieben, wie edel es ist, ein Hindernis von einem Weg zu entfernen und wie hoch der Lohn von so einer Handlung ist. Ein kleines Hindernis kann viele Menschen gefährden oder sogar den Weg ganz versperren. Jeder wünscht sich heil und unversehrt von A nach B zu kommen.
Anfangen kann man, indem man Müll oder Steine auf gewöhnlichen Fußwegen einfach zur Seite schiebt. Ein solcher Stein, vielleicht größer als einer, der auf einem Fußweg liegen würde, lag gestern auf einer Schnellstraße. Er stammte vermutlich von der nahegelegenen Baustelle und verursachte einen Unfall.
Jetzt weiß ich auch, warum man um Baustellen herum langsamer fahren muss, auch wenn die Straße frei ist, warum man aufmerksam fahren soll und warum Eltern einem „Fahr vorsichtig!“ sagen, auch wenn man schon längst bewiesen hat, dem Autofahren mächtig zu sein.
Elhamdulillah**, es ist niemand verletzt. Aber ich hätte niemals gedacht, wie so etwas einen mitnehmen kann. Der Schock und die vielen Fragen: Was hätte noch alles passieren können? Was wäre gewesen, wenn ich andere Menschen verletzt hätte? Was wäre gewesen, wenn ein Auto in mich reingefahren wäre, weil es keine Seitenspur gab und ich nicht sofort mit einer Warnweste ausstieg und das Warndreieck aufstellte? Was wäre gewesen, wenn das 50 Meter vorher passiert wäre und ich in der Geschwindigkeit die Bande der Brücke rausgeflogen wäre?
Mein Leben scheint mir plötzlich viel mehr wert zu sein.
Danke, an alle, wirklich alle, die gestern für mich da waren. Das alles zu lesen war gestern sehr beruhigend. Seht mir nach, dass ich grad niemandem antworten kann.
Wieder auf den Beinen grüßt aus der Werkstatt,
Merve
* Ein überlieferter Ausspruch, der dem Propheten Mohammed zugeschrieben wird.
** Mein Lob und meine Verehrung dem Herrn.