Der Ramadan ist ein ganz besonderer Monat für mich. Man geht an seine Grenzen und nimmt die Dinge viel intensiver wahr als sonst. Ich kann mich an jeden einzelnen Ramadan in meinem Leben, seit ich mit 10 Jahren angefangen habe zu fasten, sehr genau erinnern. Und jeder Ramadan war bisher anders als der letzte. Das hängt nicht zuletzt auch damit zusammen, dass der Monat jedes Jahr ein Stückchen weiter nach vorne wandert: 11 Tage, um genau zu sein. Denn der Mondkalender, der sich nach den Mondzyklen richtet, ist 11 Tage kürzer als der gregorianische Kalender, der in weiten Teilen der Welt genutzt wird.[Weiterlesen]
Yuhu, es ist Ramadan! Es ist schon seit über zwei Wochen Ramadan. Das heißt es ist höchste Zeit für einen Ramadan-Beitrag!
Hier ist eine kleine Umfrage, die ich an meinem Campus gedreht habe – ein kleiner Vorgeschmack auf meine Ramadan-Reportage auf die ihr auch noch gespannt sein könnt.[Weiterlesen]
Lailat-ul-qadr
Man soll die Nacht des Schicksals in den letzten zehn Tagen des Ramadans suchen. Diese Nacht sei besser als tausend Monate und man könne Allah näher sein, als jemals sonst.
Die aktuelle Situation im Nahen Osten betrübt mich sehr, darum bitte ich Allah jetzt mehr, als sonst, den Friedliebenden einen Ausweg aus ihrem Leid zu zeigen und die Herzen der Hasserfüllten mit Liebe zu füllen.
Ich bete dafür, dass sich das Schicksal der heiligen Böden um Jerusalem ändert und dass den Menschen ihr Tribut aus Blut erlassen wird.
"Hallo, ich heiße Ramadan und ich bin da!"
Gleichnisse von Tag und Nacht, Berge und Flüsse als Metaphern dienen im Koran nicht nur der Verständlichkeit, sondern vor allem der Lobpreisung der Schöpfung. Auch der Alltag der Muslime ist sehr stark mit der Natur verbunden. Die Gebetszeiten richten sich nach der Sonne und der Kalender nach dem Mond.
Der Ramadan ist der neunte und edelste Monat des islamischen Kalenders mit den zwölf Monaten, wie die zwölf Söhne Jakobs und steht für seinen liebsten Sohn Josef, der von seinen Brüdern in einem Brunnen verscharrt und später König von Ägypten wird.
Das Fasten von Morgendämmerung bis Sonnenuntergang ist einer der fünf Säulen des Islams und hat einen besonderen Stellenwert unter den islamischen Gottesdiensten. Es gibt nämlich keine Belohnung, sondern ist ein Geschenk an den Schöpfer.
Ausgenommen von der Pflicht zum Fasten sind Reisende, Kranke, Schwangere, Stillende, Menstruierende, Vergessende, Überforderte, Kinder, Alte…die das Fasten nachholen oder durch andere Gottesdienste ersetzen können.
Der Ramadan ist für Muslime ein heiliger Monat, da in ihm die ersten Verse des Koran offenbart wurden. In den letzten zehn Tagen liegt die Schicksalsnacht oder Nacht der Bestimmung verborgen.
In der Zeit des Ramadan haben Muslime die Aufgabe, besonders sorgfältig ihren religiösen Pflichten nachzukommen und sich möglichst aller negativen Handlungen zu enthalten. Eine weitere Funktion der Enthaltsamkeit ist, dass die Fastenden sich in die Lage von Armen und Bedürftigen hineinversetzen sollen. Es ist eine Zeit der Besinnung und Selbstbeherrschung. Darum warten manche Gläubige das ganze Jahr auf „Schahrul Ramadan“, den ehrenwerten Gast, um alles weltliche liegen zu lassen und sich in Moscheen zurückzuziehen.
Der Ramadan hat auch eine starke soziale Komponente. Denn wie kaum zu einer anderen Zeit des Jahres pflegen die Muslime in diesem Monat die Gemeinschaft. Mehr Menschen als sonst besuchen die Moscheen, die oft mit Lampen und Teppichen besonders geschmückt werden. Und besonders beliebt sind die gegenseitigen Einladungen zum gemeinsamen Fastenbrechen, denn nach muslimischer Tradition soll dabei niemand alleine bleiben.
Der Ramadan endet nach vier Wochen in einem dreitägigen Fest, dem Fest des Fastenbrechens oder Zuckerfest – Eid oder ‚Id-ul Fitr.
Ich hab für dieses Fest 100 Postkarten vorbereitet. Wer sich eine wünscht, darf sich an mich wenden.
Und morgen kommt eine Geschichte.. 😉
Wort zum Freitag
Der Monat Rajab (-> einer der drei heiligen Monate) des islamischen Kalenders ist bereits angebrochen. Es ist also bald Ramadan (-> islamischer Fastenmonat) und fällt dieses Jahr wieder in den Hochsommer.
Man wird neben Klausuren und Fristen viel Geduld (-> Sabr‘) brauchen, den man aus seinem Iman (-> Glauben) schöpfen kann. Der Iman kommt aus dem Herzen und ist jedem Menschen innewohnend. Doch wenn sich die Herzen versiegeln, weil man ihn nicht mit Ibada (-> Gottesdienst) pflegt, verliert man den Zugriff darauf.
Das wichtigste bei der Ibada ist die Absicht (-> Nijah), denn mit der richtigen Absicht können Essen, Schlafen und alle anderen weltlichen Tätigkeiten zu einer Ibada werden. Wichtiger sind jedoch religiösen Tugenden, die bei Helfen, die Wahrheit sprechen und für Gerechtigkeit einstehen anfangen und mit der wichtigsten Ibada dem Gebet (-> Salah) enden.
Das Freitagsgebet (-> Jumuah) ist einer der wichtigsten Gebete der Muslime und wird in der Gemeinschaft (-> Jamat) verrichtet. Vor dem Gebet gibt es eine Predigt (-> Hudba), die mir persönlich am meisten gibt, weil dadurch mein Wissen (-> Ilm) erweitert und gefestigt wird. Oft habe ich keine Zeit Neues zu erlernen und das Alte gerät schnell in Vergessenheit, wenn man nicht durch häufige Moscheebesuche an sie erinnert wird.
Für Frauen ist es keine Pflicht (-> fard) am Freitagsgebet teilzunehmen. Sie sind wie in vielen Fällen, wie Kinder, Kranke und Reisende befreit. An dieser Stelle ist hervorzuheben, dass in den Überlieferungen zum Leben unseres Propheten (-> Hadithe) ausdrücklich erklärt wird, dass „unsere Frauen, entgegen der Frauen, der Söhne Israels (-> Jüdinnen)“ auf jeden Fall an den Gottesdiensten teilnehmen dürfen, wenn sie das möchten. Es geht hier lediglich um eine Erleichterung, falls man nicht kann oder möchte.
Manche Moscheen werden zu regulären Zeiten selten besucht und sind dafür während dem Freitagsgebet überfüllt. Somit wird den Männern, für die eine Besuchspflicht besteht, der Zugang zum Frauenbereich eröffnet. Falls es aber auch Frauen gibt, die kommen, sollte man ihnen einen anderen Platz zur Verfügung stellen oder anbieten, sich in die hinteren Reihen zu stellen.
Durch die Geschlechtertrennung bei spirituellen Handlungen soll gewährleistet werden, dass man nicht abgelenkt oder gestört wird. Verständlich für mich. Ich habe aber heute gemerkt, dass es in einigen Moscheen unüblich zu sein scheint, dass Frauen zu solchen Anlässen die Moschee besuchen.
Meine Empfehlung an muslimische Frauen ist, einfach öfter von ihren Rechten Gebrauch zu machen, anstatt ihr Partnergeschlecht daran zu gewöhnen, dass sie sich lieber zurückziehen und sich zurückhalten und lieber unsichtbar bleiben. Denn sonst erscheint es mir auf der anderen Seite unschlüssig, von islamischem Feminismus zu sprechen, lauthals Unterdrückung zu beklagen, mit knalligen Farben und Schmuck zu protestieren und sich mehr Vorteile verschaffen zu wollen, als ihnen gerechterweise ohnehin zu stehen.
Der Islam ist möglicherweise keine Religion, in der Frauen und Männer gleich gestellt sind, wohl aber, gerecht nebeneinander gestellt. Ich glaube kaum, dass Frauen es nicht nötig haben, ihren Iman zu stärken, denn der wird bei ihnen genau so, wie bei den Männern, bald im Ramadan auf die Probe gestellt, auch wenn es wieder Ausnahmeregelungen für uns Frauen gibt, die mir in diesem Fall aber sehr gelegen kommen!
Es ist wichtig, dass man wegen unterschiedlichen Bedürfnissen zu der unterschiedlichen Behandlung von Frauen und Männern im Islam stehen kann, ohne sich selbst weiter einzuschränken und dann wiederum eine Einschränkung zu beklagen. Aber das ist ein großes Thema, worüber man viel diskutieren kann..
Einen gesegneten Freitag!