Muslime feiern keinen Geburtstag, weil im Islam (anders als im westlichen Kulturkreis) nicht das Individuum im Mittelpunkt steht, sondern die Gesellschaft. Deshalb werden bei uns religiöse Feste, Hochzeiten und Geburten umso größer gefeiert.

Wir werden trotzdem älter und lieben trotzdem Torte.

Jetzt habe ich die unschuldige „eins“ vor der Zahl für immer verloren und es beginnt der Ernst des Lebens!

Willkommen im Leben!

Zitronen-Cupcake-Torte in Omas Keksdose

Für den Boden:

200 g Mehl
150 g Zucker
2 Eier
1/2 Päckchen Backpulver
100 g weiche Butter
1 Zitrone
1 Prise Salz

Eier und Zucker schaumig schlagen. Unbedingt weiche Butter mit Salz und Backpulver unterrühren. Saft und geriebene Schale der Zitrone dazugeben. Letztendlich das Mehl unterheben. In Omas Keksdose bei 190°C 20-30 min. backen. und nach dem Abkühlen in den Deckel der Keksdose stürzen.

Für das Frosting:

400 g Puderzucker
200 g Doppelrahmfrischkäse
50g weiche Butter
abgeriebene Schale von 2 Zitronen
(evtl. eine Packung Agartine falls die Creme nicht fest wird)
Saft einer halben Zitrone

Alles mischen (nur so viel Puderzucker nur nehmen, bis die Creme etwas fester wird), zwei Stunden im Kühlschrank kühlen und den kühlen Tortenboden mit einem Spritzbeutel verkleiden. Falls gewünscht, kann man den Kuchenboden auch teilen und die Mitte mit Frosting füllen.

Für die Deko:

ein Bund Minze- oder Zitronenmelisseblättchen
bunte Zitronenzuckerkugeln

Blättchen länglich kleinschneiden und mit den Zuckerkugeln verziehen.

Kühlen, schneiden, essen – fertig!

 

“Still not asking for it” zeigt eine unbekleidete Frau mit einer femen-typischen Aufschrift, die ausdrücken soll “Egal was ich für Signale aussende, du hast sie so zu deuten wie ich es sage. Nämlich völlig umgekehrt zu dem was ich ausstrahle” und soll eine Kritik an victim-blaiming darstellen. Ist dieses Prinzip nachvollziehbar?

Jeder darf sich selbstbestimmt kleiden, wie er möchte und ist für seinen Körper selbst verantwortlich. Man ist verantwortlich, statt zu pauschalisieren und mit zweierlei Maß zu messen, wodurch man widersprüchlich erscheint, Rücksicht auf andere zu nehmen, weil man nicht alleine auf der Welt ist.

Viele Menschen denken immer noch, das Kopftuch einer Muslima sei ein Symbol für Unterdrückung. Doch für mich gibt es nichts selbstbestimmteres, als meine eigene Sichtweise nicht unter die der anderen zu stellen und selber zu entscheiden, wie ich von anderen gesehen werde.

Will ich damit sagen „Alle Männer sind eine Gefahr und alle Frauen müssen ihren Körper so gut sie können vor ihnen Schützen!“?

Nein, denn entgegen der allgemeinen Auffassung ist meine Bedeckung kein Schutz von Männern, weil diese unfähig sind sich unter Kontrolle halten. Ein Quadratmeter Stoff wäre nicht unbedingt ein effektives Hindernis für einen Drängler, nicht wahr? Schließlich bin ich weder ein Zauberer, der ein lustiges Ablenkungskaninchen oder ein magisches Schutzschild aus seinem Tuch zaubern kann, noch eine Ninja-Kriegerin die besondere Karateschutztricks mit Stoffstücken drauf hat.

Mein Kopftuch ist für mich alleine und schützt im Einklang zu meinen Intentionen und meiner Lebensweise, meinen Glauben, meine Identität und mein Bewusstsein.

Männer als Täter unter Generalverdacht zu stellen, ohne Rücksicht auf seine Mitmenschen seine Freizügigkeit auszuleben und anderen seine eigene Lebensweise aufdrängen zu wollen, ist ebenso widersprüchlich, wie Kopftuchträgerinnen, die nicht auf hautenge Jeans und tonnenweise Make-up verzichten können.

Jeder Mensch sollte versuchen in seinen Absichten und Handlungen in sich schlüssig zu sein, authentisch zu sein, also echt. Alles andere kann ich nicht ernst nehmen.

Ich danke Martin Domig von www.flussfaenger.wordpress.com für die Idee.

Ich danke Martin Domig für diese Idee.

Als ich vor ein paar Jahren das erste Mal in der Türkei bei meinem Opa im Dorf war, habe ich auch das erste Mal die Milchstraße gesehen. Das war das überwältigendste Erlebnis meines Lebens und wurde gekrönt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang am Ende einer wunderschönen Nacht. Ich dachte, ich könnte die Sonne anfassen, wenn ich meinen Arm ausstrecke.

Mir wurde klar, dass im ganzen Universum immer Licht ist, auch wenn man es nicht sehen kann.

© Mark Gee (The Royal Observatory Greenwich) - Foto des Jahres

© Mark Gee (The Royal Observatory Greenwich) – Foto des Jahres

[92:1, Koran] Bei der Nacht, wenn sie zudeckt.. 

Es gibt einfach schlechte Zeiten, in denen man den Antrieb verliert, keinen Ausweg sieht oder sich alleine fühlt. Manchmal liege ich da nachts wach und träume von den schönen Sternen. Sie schweben durch die Dunkelheit ich stell mir vor ich schwebe mit ihnen und irgendetwas in mir will leuchten und wird schwerelos.

Dann bin ich endlich wieder wach. Denn jeder Tag ist ein Geschenk, er ist nur hässlich verpackt. Also fummel ich am Geschenkpapier rum und mache es ganz einfach wieder ab und öffne meine Arme. Ich öffne sie so weit ich kann, weil es das leichteste der Welt ist.

 ..und dem Tag, wenn er sich enthüllt. [92:2, Koran]

Ernste Frage:
Habt ihr schon mal einen richtigen Sternenhimmel gesehen oder einen Fleck echte Natur?
Was macht euch Mut im Leben und was gibt euch Hoffnung?

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"Kopftuch-Nutte"

Aktueller Bezug – Letzten Monat tötete der Amokläufer Elliot Rodgers in den USA sechs Menschen, weil er keine Frau für sich finden konnte. Dies bekundet er in einem Youtube-Video, das viele gesellschaftliche Fragen aufwirft. Fragen, die sich kein Mensch stellen würde, wenn nicht Menschenleben dafür gezahlt hätten: Sind Männer von Natur aus frauenfeindlich? Hat ein Mann einen Anspruch auf eine Frau? Fragen, mit denen sich auch Chris von Alles Evolution beschäftigt hat.

Kurzum vorweg – Es entstand für mich eine Debatte, in die ich als Heilige eintrat und als Hure wieder rauskam, kann man sagen.

Mein Statement – Wie kommt jemand auf die idiotische Idee, sich an Menschen für etwas zu rächen, das man mit einem ausreichendem Verantwortungsbewusstsein nur von Menschen bekommen kann? Keiner ist Schuld daran, wenn man keinen Partner findet und man kann auch niemanden dazu zwingen einem bei diesem menschlichen, nicht männlichen Problem zu helfen.

Eingebung – Uns Muslimen wurde von unserem Propheten empfohlen, zu heiraten, wenn wir Liebe und Zuneigung suchen. Wer nicht heiraten kann, soll fasten. Nichtmuslime haben es da sogar noch einfacher dachte ich. Wenn alle Stricke reißen, gibts es ja immer noch genug freiwillige Prostituierte, um es mal ganz grob zu sagen.

Als Muslima darf man doch gar nicht denken! – Was ich in meiner Rechnung vergessen habe: Ich trage Kopftuch und je bedeckter eine Frau, je mehr Stoff, je weniger Konturen, je weniger Haut, je weniger Schmuck, desto keuscher, desto untergebener, desto abhängiger, desto unemanzipierter, unmündiger, desto dümmer ist eine Frau. Ich bin faktisch gar kein Mensch mehr, sondern eigentlich nur noch ein Kopftuch.

Böse Männer – So sind Männer eben. Sie vergraulen alles und jeden, der ihnen nicht ebenbürtig erscheint.

#Error – Ich korrigiere mich: Es war keineswegs ein Mann, der mir mit dieser Einstellung begegnete, sondern eine Frau. Wie immer. Es ist immer eine Frau, die was gegen mich hat. Ich sollte das gar nicht mehr persönlich nehmen, denn mittlerweile sollte ich aus 500 m Entfernung riechen können, ob ich es mit einer Feministin zu tun habe oder nicht.

Feminismus –  Nicht alle Feministinnen sind böse und bringen einer primamuslima Verachtung entgegen, aber jeder der bisher böse zu primamuslima war und ihr Verachtung entgegenbrachte, war eine Feministin.

Mein Alltag – Feministinnen, die mich mit Prostituierten gleichstellen, denn je freizügiger eine Frau, je kürzer ihr Rock, je tiefer ihr Ausschnitt und je großer das Schlüsselloch ihres Schlafzimmers, umso dümmer und verzweifelter, unmündiger, umso abhängiger und dominierter von Männern ist eine Frau. Solche Frauen sind faktisch gar keine Menschen, sondern eigentlich nur Prostituierte eben.

„Verstand proportional zu plus bzw. minus an Kleidung“ – Ich habe überhaupt nichts dagegen, mit einer Prostituierten verglichen zu werden. Für mich haben alle Menschen den gleichen Wert. Diesmal wurde ich aber nicht gleichgestellt, sondern gleichgesetzt. Und damit habe ich definitiv ein Problem.

1. Tatsache ist: Ich bin keine Prostituierte.

2. Fakt ist: Weder mein Kopftuch, noch meine Religion haben etwas mit der Diskussion zu tun.

Ausschnitt einer Kommentarzeile

Ausschnitt einer Kommentarzeile

Super! – Ich scheine ein super Fang  für eine Super-Feministin zu sein. Nicht nur unterwürfig, sogar westlich und trotzdem super-dupper-special-double-devils-double-classic-super unterwürfig! Eine superwestliche Supermuslima im Super-Sunday-Special-AngebotMir sind die Augen ausgefallen, als ich „Kopftuch-Nutte“ las. Erst Recht bei der Begründung, die Beleidigung sei „strategischen, nicht persönlichen“ gemeint. Den Zusammenhang zwischen mir und dem Video über eine muslimische Frau aus einem anderen Land, die zwangsverheiratet und von ihrem Mann geschlagen wird, verstehe ich leider auch nicht richtig.

Ich & Islam – An die Herabsetzung der gesamten Weltreligion Islam auf dessen konservativsten, rückständigen Ausprägungen im hintersten Winkel der Zivilisation, habe ich mich bereits gewöhnt. Viele Menschen können mit dem Islam oder dem Kopftuch einfach nicht sympathisieren, weil sie es nicht kennen oder ein ganz anderes Lebensverständnis haben.

Fair bleiben! – Ich mache trotzdem, was ich für richtig halte und werde nicht damit aufhören, weil es andere falsch finden. Wer meine Meinung nicht teilt, kann konstruktiv und nachvollziehbar Kritik rüber bringen, die gegen das Thema und nicht gegen mich gerichtet ist.

Filterbubble – Gestern wurde der Bogen rationaler Argumentation überspannt, was immer dann passiert, wenn ich mich zu einem Thema äußere, das nichts mit meiner Religion oder meinem Migrationshintergrund zu tun hat. Wo soll der Fortschritt her kommen, wenn sich immer die gleichen Leute zu den gleichen Themen äußern? Jeder kann sich hier gerne zum Islam äußern, aber vorher muss ich klarstellen: Ich bin nicht der Islam und ich bin nicht alle Muslime. Der Islam ist einfach nur ein Teil von mir!

Forderung – Eigentlich habe ich schon mehr, als ich erwarte. Gestern fühlte ich mich kurz völlig alleine und ausgestoßen, bis ich sah, wie rührend sich andere an der Diskussion beteiligten und versuchten die Wogen zu glätten. Von den liebenswürdigen Kommentaren auf Twitter und Facebook ganz zu schweigen. Ich habe mich lange nicht so geborgen gefühlt! Danke dafür! Falls ich etwas fordern könnte, wäre das der Wunsch nach Einsicht, warum ich mit Prostituierten den vernichtend, herablassend-bemittleidenswerten Blick von westlichen Mittelschicht-Radikalfeministinnen teilen muss?

Intrasexuelle Konkurrenz – Wahrscheinlich geht es darum, sich selbst gegenüber anderen Frauen besser darzustellen und deutlich abzugrenzen. Eine Art geschlechtsinternes Ranking oder Revier markieren. Denn um Männer kann es kaum gehen, da sich Femi-Tante, Prostituierte und Muslima bei der Wahl wohl kaum in die Quere kommen werden. Bei der Verhüllung, wie bei der Enthüllung von Frauen werden automatisch weibliche Akzente unterstrichen. Das scheint eine Bedrohung der Emanzipation zu sehen.

Fazit – Man sollte sich aber beim Lesen meines Blogs im Klaren darüber sein, dass ich hier nicht wissenschaftlich arbeite, sondern lediglich meine Gedanken aufschreibe. Mein Blog soll auch dem Meinungsaustausch dienen, nicht aber der Revolutionierung der Welt. Die paar irren Tanten sind bestimmt nicht repräsentativ für die ganze Welt und darüber bin ich wirklich glücklich. Ich bin glücklich darüber in meinem Leben so vielen offenen, freundlichen und liebenswerten Menschen begegnen zu dürfen, auf deren Ecken und Kanten ich noch sehr gespannt bin. Dafür komme ich ganz bestimmt irgendwann wieder. Die letzten vier Tage dauer-rechtfertigen und Missverständnisse aufklären war aber einfach zu viel für mich und außerdem möchte ich noch die letzten Tage meines Teenagerdaseins  –auf die harte Tour  – ausleben, aber ohne Internet-Trouble bitte!

Adé,

Mervy Kay