Ich stehe gerade total auf Schlager, die meine Freundin Tiniiweeny mir empfohlen hat. Durch und durch „deutsch“ bin ich zwar deshalb immer noch nicht mit meinen türkischen Wurzeln, aber wer mich von nun an als solche sehen mag – gerne!

Und so richtig untypisch kann mein frisch geborgener Musikgeschmack nicht sein. Ich bin quasi mit Udo Jürgens aufgewachsen. Erinnert man sich noch an den Titelsong von Tom & Jerry? Genau!

Vielen Dank für die Blumen!

Merci bien, mon ami!

Habe ich schon einmal erwähnt, dass Blumen mich glücklich machen? Ich meine: wirklich glücklich, so tief innen drin. 

Neulich habe ich vergeblich versucht, das meiner Familie zu erklären, die sich ab und zu um Blumen im Garten kümmern, aber Schnittblumen beispielsweise für Israf (arab. für verschwenderisch) halten.

Einerseits erfreut man sich an der Schönheit der Schöpfung, andererseits zerstört man sie und dann ist da trotzdem dieses Gefühl der Zufriedenheit in einem. Ja, das ist egoistisch!

Aber Blumen sind keine Dekoration. Sie drücken etwas aus. Hoffnung, Liebe, Freude, Vergebung und vieles mehr. Vor allem aber Dankbarkeit. Und die bekommt eine Blume, die nur sehr selten blüht:

„Andern etwas helfen wenn es auch keiner sieht..
Seinen Freunden beistehen was auch immer geschieht!
Das ist eine Blume die nur sehr selten blüht!
Darum freut mich dieses Souvenir!!“

Vielen Dank, für die Blumen!

Und jetzt geht es weiter mit „Die Hölle morgen früh“ von Helene Fischer. Ein Lied, das wie Maßgeschneidert ist für eine junge Muslima, die für den Himmel die Hölle kauft. Also von wegen, Schlager seien nur etwas für Mehrheitsdeutsche!

Schöne, blumige, freie Tage wünscht euch,

Mervy Kay

P.S.: Ich wünsche allen, die Ostern zelebrieren, einen besinnlichen Karfreitag und Karsamstag und ab Ostersonntag ein frohes Fest!

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WANTED

Hallo Leute.

 

Zwischen 20:00 und 21:00 Uhr waren heute 8 Besucher*Innen auf meinem Blog!

Einer von diesen 8 Besucher*Innen ist der oder die 10.000ste/r Besucher oder Besucherin..

*dieses #gender nervt!

 

Können sich bitte diese 8 Personen bitte bei mir melden!

Ich möchte DANKE sagen <3

 

VLG

Mervy Kay

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Ich bin ich.

Ich bin nicht die anderen.

Man sollte sich nicht mit anderen vergleichen.

Du bist nicht die anderen.

Du bist du.

Machen wir was daraus?

F  i  r  s  t  .    L  o  v  e  .    Y  o  u  r  s  e  l  f   .

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Mein Judenhass

Man lernt immer viele Menschen kennen und einige von diesen Menschen hinterlassen Spuren. Ein Mädchen mit dunklen Locken und großen braunen Augen hat das mit mir gemacht. Alle nannten sie Shari. Wir waren in einer Stufe und verstanden uns gut. In der siebten Klasse kamen wir in eine gemeinsame Ethik-Klasse und unsere Lehrerin las die Klassenliste runter. Alle getauften Kinder hatten schon seit der fünften Klasse Religionsunterricht, deshalb gab es bei uns in Ethik verhältnismäßig mehr türkischstämmige Namen. Endlich mein Name: Merve K. und Sharon K., anwesend.

Sharon? Dieser Name kam mir bekannt vor. Sharon. Woher kannte ich diesen Namen? Arielle die Meerjungfrau? Aber ja. Meine Mutter hatte aufgehört Waschmittel von der Marke Ariel zu kaufen. Ariel Sharon. Sicher doch! War das nicht der Präsident von diesem Land, in dem Zara ihr Augenlicht verlor?

„Shari..bist du Jüdin?“ Ich hatte mich zu meiner Nebensitzerin gewandt und muss sie sehr entrüstet angesehen haben, denn erschrocken entgegnete sie: „Nein, nur mein Vater ist Jude..“

In diesem Moment muss etwas in mir passiert sein, denn ich legte ihr schnell meine Hand auf den Arm und erklärte warmherzig, wie schön das doch sei! Ich mochte Sharon und ich wollte nicht, dass sie sich für irgendetwas in ihrem Leben schämte und schon gar nicht wegen mir. Zuhause dachte ich wieder über Zaras Augen nach. Zara, die Protagonistin eines Filmes über eine palästinensische Familie, die in Gaza lebte. Zara wurde wie viele andere Kinder gezielt von Zionisten nach Israel entführt. Dort entnahm man ihnen Organe und Zara kam ohne ihre Augen zurück nach Gaza. Ihre Schwester rächte sich mit einem Selbstmordattentat. Eine wahre Tragödie!

Ich weiß nicht, was es mit diesem Film auf sich hat, wo ich ihn gesehen habe und warum. Ich weiß aber, dass es viele Ungerechtigkeiten gibt im Nahostkonflikt – auf beiden Seiten! Ich möchte, dass man Probleme offen ansprechen kann und an ihnen arbeitet. Selbstmordattentate sind keine Lösung und erst Recht nicht gut oder gerechtfertigt. Ebenso wenig, wie jede andere Art von irrationaler Gewalt. Wie zum Beispiel einen Rabbiner zu verletzen und zu beleidigen, weil er Jude ist.

Wir sind hier nicht in Israel und selbst wenn, würde es mich erschüttern in der Zeitung zu lesen, dass von jungen Muslimen antisemitische Gewalt ausgeht. Was ermutigt einen Menschen dazu, so viel Anstand zu verlieren? Einen anderen Menschen zu erniedrigen für das, was er ist? Ich glaube, dass die Situation in Israel weitaus ruhiger ist, als einige es sich hier vorstellen. Ich möchte mich gerne bald selbst davon überzeugen. Ich möchte mich von den Menschen überzeugen lassen, denn ich denke, dass ich nicht weniger willkommen sein werde, als in jedem anderen Land.

Ich habe immer so viel schlechtes über Serben gehört. Ich bin in der Zeit des Jugoslawienkrieges geboren und habe einige muslimische Bekannte, die betroffen sind. Vor einem Jahr habe ich selbst Serbien besucht und keinen einzigen Moment lang Hass gegen Muslime gespürt. Vielleicht weil ich es nicht zugelassen habe, aber sollte es nicht so sein? Was hat es für einen Zweck, Hass zu schüren? Man kann seinen Hass gegen alles erdenkliche richten und würde nichts als Schaden anrichten.

Mein Vater meinte heute beim Abendessen, es sei wichtig jüdisch-muslimische Bindungen zu stärken. Wir hätten viele Gemeinsamkeiten und es sei immer besser diese zu unterstreichen, anstatt sich auf Konfliktpunkte zu stürzen.

An gemeinsamen Interessen zu arbeiten schafft mit Sicherheit Vertrauen und Juden und Muslime stehen sich in ihren Vorstellungen von Glauben und Religion auch besonders nahe. Doch als ich den Artikel über den Rabbiner las, dachte ich nur an meine Gemeinsamkeit mit ihm als Mensch. Er hatte seine junge Tochter bei sich!

Die Leute, die ihre Einstellung wirklich überdenken sollten, werden meinen Blog sicher nicht lesen, darum hoffe ich, dass sie schlaue Mütter haben, die ihnen für so viel Unsinn die Ohren lang ziehen. Man kann gegen Antisemitismus genauso vorgehen, wie auch gegen Islamophobie: Offener sein, nicht tabuisieren, sprechen, anschauen, fragen..

Ich möchte nicht, dass man in diesem Land mutig sein muss, um eine Kippa oder ein Kopftuch tragen zu können, ein Tattoo oder ein Kleid. Wenigstens hier können wir es doch schön haben, auch wenn wir nicht ändern können, wie es anderswo aussieht und darum kann ich eines mit Gewissheit sagen:

Wenn ihr was gegen Juden habt, bin ich jüdisch!

Ich mag deine Texte, weil sie mich berühren. Hätte selbst auch nicht gedacht, dass eine Muslima das schafft (scheiße kling das doof).

Ist aber passiert, einfach so und das finde ich wirklich sehr schön.“ – keinPirat

Oft denke ich, dass ich ALLES falsch mache.  Wenn ich mal weiß, dass ich etwas richtig gemacht habe, dann erst ganz viel später und meistens habe ich dann sowieso nicht darüber nachgedacht, was ich mache.

Warum habe ich z.B. diesen Blog  noch? Ich bin nicht mehr krank und habe darum auch keine Zeit mehr. Überhaupt habe ich doch nichts zu sagen, was lesenswert wäre!

Worum geht es hier? Zählen meine Taten? Meine Absichten? Zählt das, was man  sieht? Was man spürt? Zählen die Fehler, die ich mache? Das Resultat, das ich halte?

Welche Erwartungen habe ich?

Es gibt viele Menschen, die auf meinen Blog stoßen. Denen ich in die Timeline oder auf die Startseite gespült werde. Die meisten von ihnen werden sich langweilen und weiter klicken, einige werden sich ärgern und nichts weiter tun, aber es gibt sie, die Menschen, die mich nicht gesucht, aber gefunden haben!

Komischerweise werde ich von ihnen nie als „Mädchen“ gesehen. Eher als Botschafterin einer fremden Welt. Doch wenn ich helfen kann, sich seinen (Vor)Urteilen bewusst zu werden oder einfach nur ein praktischer Hintergrund bin, zu dem, was theoretisch schon da ist. Wenn man mich braucht und wenn man sehen kann, dass ich wirklich für meinen Islam brenne, dann bin ich bereit diese Bürde zu tragen.

Ich bin aber keine Märtyrerin, die stark und selbstlos für ihren Glauben eintritt. Nein, ich bin eigennützig. Denn ich warte immer darauf, dass etwas passiert und man mich plötzlich nur noch als Mensch sieht. Verletzt, traurig und unsicher..

Ich gewähre Einlass in mein Leben. Der Tribut, den man zu zahlen hat, ist mich zu sehen.

Manchmal passiert das.

VLG Mervy Kay – Eure religiotische Kopftuchbraut!