Ramalamadan

Yuppie, es ist Ramadan und das ist so aufregend, wie die Adventszeit und das Fasten vor Ostern zusammen. Endlich super viel Spiritualität tanken, fasten und sich freuen auf eines der zwei großen islamischen Feste!

Etwas zu euphorisch für deutsche Verhältnisse. Hier ist das Ramadan-Feeling nicht ganz so heavy und mehr von werwolfmäßigen Midnightdinner-Fressattacken und Übermüdung geprägt. Heimliche Bewässerungsangebote von lieb gesonnenen Nichtmuslimen werden dann auch abgelehnt, weil die meisten Leute das wirklich freiwillig machen. Deshalb brauchen Nichtmuslime auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie in der Gesellschaft von Fastenden etwas essen wollen. Man kann seinen muslimischen Bekannten aber trotzdem einen „Ramadan mubarak“ wünschen – einen gesegneten Ramadan.

In diesem Monat wurde der Koran herabgesandt und man kann ihn nutzen, um sich in Geduld und Güte zu üben, für Gebete, Gaben zu schätzen, seinen Glauben zu stärken, die Gemeinschaft zu fühlen und mit hungernden Menschen mitzufühlen, die auch nach Sonnenuntergang nichts zu Essen haben, weil sie in Armut leben.

Es gibt sicher auch in deiner Nähe Ramadan-Evente zu denen alle Mitmenschen herzlich eingeladen sind. Vorbei schauen dürfte sich lohnen und übrigens auch hier auf meinem Blog. Ich werde versuchen einen kleinen Einblick in meinen Ramadan zu verschaffen.

Mervy Kay

Immer mehr Muslime engagieren sich in der Politik, der Kultur oder der Wirtschaft. Sie stehen für Innovation und kulturellen Reichtum in Deutschland. Das Netzwerk Zahnräder bietet diesen Muslimen eine Plattform, um gemeinsam Ideen und Visionen austauschen oder Projekte zu entwickeln.

Diese Woche durfte ich mich als Teil dieser Gruppe vorstellen und den anderen Mitgliedern meinen Thought of the Week mit auf den Weg geben.

Muslime feiern keinen Geburtstag, weil im Islam (anders als im westlichen Kulturkreis) nicht das Individuum im Mittelpunkt steht, sondern die Gesellschaft. Deshalb werden bei uns religiöse Feste, Hochzeiten und Geburten umso größer gefeiert.

Wir werden trotzdem älter und lieben trotzdem Torte.

Jetzt habe ich die unschuldige „eins“ vor der Zahl für immer verloren und es beginnt der Ernst des Lebens!

Willkommen im Leben!

Zitronen-Cupcake-Torte in Omas Keksdose

Für den Boden:

200 g Mehl
150 g Zucker
2 Eier
1/2 Päckchen Backpulver
100 g weiche Butter
1 Zitrone
1 Prise Salz

Eier und Zucker schaumig schlagen. Unbedingt weiche Butter mit Salz und Backpulver unterrühren. Saft und geriebene Schale der Zitrone dazugeben. Letztendlich das Mehl unterheben. In Omas Keksdose bei 190°C 20-30 min. backen. und nach dem Abkühlen in den Deckel der Keksdose stürzen.

Für das Frosting:

400 g Puderzucker
200 g Doppelrahmfrischkäse
50g weiche Butter
abgeriebene Schale von 2 Zitronen
(evtl. eine Packung Agartine falls die Creme nicht fest wird)
Saft einer halben Zitrone

Alles mischen (nur so viel Puderzucker nur nehmen, bis die Creme etwas fester wird), zwei Stunden im Kühlschrank kühlen und den kühlen Tortenboden mit einem Spritzbeutel verkleiden. Falls gewünscht, kann man den Kuchenboden auch teilen und die Mitte mit Frosting füllen.

Für die Deko:

ein Bund Minze- oder Zitronenmelisseblättchen
bunte Zitronenzuckerkugeln

Blättchen länglich kleinschneiden und mit den Zuckerkugeln verziehen.

Kühlen, schneiden, essen – fertig!

 

“Still not asking for it” zeigt eine unbekleidete Frau mit einer femen-typischen Aufschrift, die ausdrücken soll “Egal was ich für Signale aussende, du hast sie so zu deuten wie ich es sage. Nämlich völlig umgekehrt zu dem was ich ausstrahle” und soll eine Kritik an victim-blaiming darstellen. Ist dieses Prinzip nachvollziehbar?

Jeder darf sich selbstbestimmt kleiden, wie er möchte und ist für seinen Körper selbst verantwortlich. Man ist verantwortlich, statt zu pauschalisieren und mit zweierlei Maß zu messen, wodurch man widersprüchlich erscheint, Rücksicht auf andere zu nehmen, weil man nicht alleine auf der Welt ist.

Viele Menschen denken immer noch, das Kopftuch einer Muslima sei ein Symbol für Unterdrückung. Doch für mich gibt es nichts selbstbestimmteres, als meine eigene Sichtweise nicht unter die der anderen zu stellen und selber zu entscheiden, wie ich von anderen gesehen werde.

Will ich damit sagen „Alle Männer sind eine Gefahr und alle Frauen müssen ihren Körper so gut sie können vor ihnen Schützen!“?

Nein, denn entgegen der allgemeinen Auffassung ist meine Bedeckung kein Schutz von Männern, weil diese unfähig sind sich unter Kontrolle halten. Ein Quadratmeter Stoff wäre nicht unbedingt ein effektives Hindernis für einen Drängler, nicht wahr? Schließlich bin ich weder ein Zauberer, der ein lustiges Ablenkungskaninchen oder ein magisches Schutzschild aus seinem Tuch zaubern kann, noch eine Ninja-Kriegerin die besondere Karateschutztricks mit Stoffstücken drauf hat.

Mein Kopftuch ist für mich alleine und schützt im Einklang zu meinen Intentionen und meiner Lebensweise, meinen Glauben, meine Identität und mein Bewusstsein.

Männer als Täter unter Generalverdacht zu stellen, ohne Rücksicht auf seine Mitmenschen seine Freizügigkeit auszuleben und anderen seine eigene Lebensweise aufdrängen zu wollen, ist ebenso widersprüchlich, wie Kopftuchträgerinnen, die nicht auf hautenge Jeans und tonnenweise Make-up verzichten können.

Jeder Mensch sollte versuchen in seinen Absichten und Handlungen in sich schlüssig zu sein, authentisch zu sein, also echt. Alles andere kann ich nicht ernst nehmen.

Ich danke Martin Domig von www.flussfaenger.wordpress.com für die Idee.

Ich danke Martin Domig für diese Idee.